PKB Laden- und Wirtshausschilder

Postkartenbuch mit 30 Karten zum Heraustrennen. 

Laden- und Wirtshausschilder
Beim Rundgang durch mittelalterliche Stadtkerne begegnen dem Besucher immer wieder kunstvoll gestaltete, traditionelle Laden- und Wirtshausschilder. Die phantasievollen Schilder zeigen farbenprächtige Symbole aus alten Zeiten, auf denen der Name der Gaststätte oder die im Laden angebotene Ware bildlich dargestellt wird: Posthörner, beleibte Mönche, imposante Stiere, Störche, die anstelle eines Kindes einen Kuchen tragen, oder weiß gewandete Köche mit ihren Hauben. Als es noch keine Straßenschilder und Hausnummern gab, dienten die prächtigen Schilder den meist des Lesens nicht kundigen Passanten zur Orientierung. Bereits in der Antike erhielten Gaststätten Namen wie „Adler“ oder „Schwert“, die oft in Gasthausschildern wiedergegeben wurden. Im christlichen Mittelalter verwendete man dann religiöse Motive, wie etwa „Die drei Könige“, „Drei Kronen“ oder „Zum Mohren“, bildlich dargestellt in den teilweise vom Stadtrat sogar vorgeschriebenen Wirtshausschildern. Die anfänglich nur aus einer bemalten Holztafel an einer Stange bestehenden Schilder demonstrierten zudem das Recht, Fremde aufzunehmen und zu bewirten. Am Anfang des 17. Jahrhunderts ging man dann auf kunstvoll geschwungene, gusseiserne Ausleger über, die aus einem Tragarm und einem bemalten oder gar vergoldeten Schild bestanden.
Im Zeitalter der Neonreklame faszinieren die stilvollen Schilder umso mehr, als Hommage an die Handwerkskunst vergangener Zeiten.