PKB Zäune und Mauern

Postkartenbuch mit 30 Karten zum Heraustrennen.

Mauern und Zäune – Nur scheinbar gewöhnlich?
Die Bedeutung, welche der Mauer vor langer Zeit in Verbindung mit Burgen und Festungen zukam, hat sich zwar ein wenig gewandelt, jedoch kann man ihren Zweck auch heute noch aus der Geschichte ableiten. Sie dient nicht länger, wie die im Mittelalter als Privileg geltenden Stadtmauern, primär zur Verteidigung gegen Feinde und potentielle Eindringlinge, doch ist mehr von der ursprünglichen Bedeutung erhalten geblieben, als man auf dem ersten Blick vermuten würde. So dient die klassische Mauer auch heute noch als Grenze und räumliche Trennung zwischen zwei Gebieten, wobei sie durch ihre Undurchdringlichkeit neben Schutz auch Privatsphäre und ein „sich zu Hause fühlen“ vermitteln kann. Eine weniger resolute
Variante der Abgrenzung stellt, heute mehr denn je, der Zaun dar. Ob als Metall-, Latten-, Garten- oder Palisadenzaun, was nur einige Erscheinungsbilder des Zaunes sind, lässt er sich versetzen und bietet dem Außenstehenden zudem eine eingeschränkte Sicht auf das Innere des begrenzten Gutes, was die Psychologie seiner Anwendung erweitert. Gleich jedoch, ob undurchdringbare Mauer oder zum Einblick verleitender Zaun, beide sind auch gegenwärtig noch Ausdruck von Lebenseinstellung und Macht, was die Doppeldeutigkeit von Aus- oder Einsperren des Fremdem und „nicht Erwünschtem“ veranschaulicht. Je nach Verwendung, können diese scheinbar so ganz gewöhnlichen Gegenstände letztlich zur Ursache vieler unterschiedlicher persönlicher Empfindungen werden.