PKB Bänke

Postkartenbuch mit 30 Karten zum Heraustrennen.

Bänke
Ob die Bank sicher ist, haben zumindest die Fotografen bei den hier fotografierten Bänken wahrscheinlich geprüft. Meine eigene Sommerbank unter dem Boskoop-Baum – der Baum stammt aus den 30er, die Bank aus den 50er Jahren – ist eine solide Metall-Holz-Konstruktion, bei der zwar einige Balken im Laufe der Jahrzehnte ausgetauscht und auch Roststellen entfernt werden mußten: Das ganze Gefüge tut indessen unverdrossen seinen bei mir nicht immer leichten Dienst. Gelb habe ich sie in frühester Erinnerung; dann war sie gemäß der Mode weiß; im hohen Alter trägt sie nun mit Würde ein mattes Braun. Natürlich ist sie mit ihrer Tarnfarbe strategisch günstig aufgestellt, halb verborgen, aber doch dem „Banker“ den Blick zum Gartentor erlaubend.
Wenn der Mensch mit seiner Bank alleine ist, dient sie – wo auch immer auf der Welt sie stehen mag – als Basis des Schlafes, der philosophischen Erwartung, dem Lauschen ferner Klänge und flüchtiger Gerüche, sozusagen als Katalysator einer dem Geist und den Sinnen zugewandten Lebensweise. Aber man kann auf einer Bank auch ermattet niedersinken – in der Seele Weltverachtung und Todesgedanken im Herzen. Kann man als Bankhalter indessen mit der Redewendung: „Setz dich zu mir“ aufwarten, erweist sich das Sitzmöbel als größere Schwester des Stuhls und darf neben Gesprächen über Gott und die Welt womöglich heiße Liebesschwüre – sozusagen „Bankgeheimnisse“ – hören oder profanerweise Brot und Wurst aus dem Papier sowie zwei Flaschen Bier Halt geben für diejenigen, die sie sich zum festen Wohnsitz erwählt haben. Ob aus Stein, Holz, Plastik: Wer alles auf die lange Bank schiebt, wird stets ein Hinterbänkler bleiben, denn es gilt selbst durch die Bank zu prüfen, welche Bank im Leben sicher ist.